MENU
Kontakt
Fr, 01.03.2019 um 20:00 Uhr

Fuocoammare

Thema Begegnungen - Auf Lampedusa war das Leben schon immer von dem geprägt, was das Meer anschwemmt.

Seefeuer oder brennendes Meer

Fuoccoammare war die grosse Sensation der Berlinale! Zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals wurde eine Dokumentation als Bester Film mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet und bekam den Amnesty International Filmpreis 2016.

Ein Jahr lang hielt sich der Regisseur Gianfranco Rosi auf Lampedusa auf und wurde nicht nur Zeuge der tragischen Schicksale tausender von Flüchtlingen, sondern lernte auch die Einheimischen kennen, deren Leben scheinbar völlig unbeeinflusst von dem der Flüchtlinge abläuft. Rosis Doku kommt dabei ganz ohne Off-Kommentar aus. SEEFEUER zeichnet sich durch seine dokumentarische, beobachtende Zurückhaltung aus und lässt die ausdrucksstarken Bilder für sich sprechen. (Murnau Stiftung)

Samuele ist zwölf und lebt auf einer Insel im Mittelmeer, weit entfernt vom Festland. Wie alle Jungen seines Alters geht er nicht immer gern zur Schule. Viel lieber klettert er auf Uferfelsen, hantiert mit seiner Schleuder oder streift am Hafen umher. Doch seine Heimat ist keine Insel wie alle anderen. Schon seit Jahren ist sie das Ziel von Männern, Frauen und Kindern, die in viel zu kleinen Booten und altersschwachen Schiffen aus Afrika überzusetzen versuchen. Die Insel heisst Lampedusa und gilt als Metapher für die Fluchtbewegung nach Europa. (Xenix)

Die Insel Lampedusa ist für die vielen Tausend Migranten und Flüchtlinge, die an ihren Küsten stranden, ein Sinnbild von Freiheit. In den vergangenen 20 Jahren wurde sie zum Symbol der grössten humanitären Krise Europas. Während Politiker versuchen mit der Sturmwelle aus Schutz und Hoffnung suchenden Menschen umzugehen und dabei über Quoten von Menschenleben streiten, die die einzelnen Länder bewältigen können, und Länder dem Ruf nach nationaler ‚Reinhaltung‘ Folge leistend die Grenzen schliessen, sind die Menschen von Lampedusa mit der grössten menschlichen Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg konfrontiert. Gianfranco Rosi erforscht mit Hilfe des zwölfjährigen Samuele die Insel und ihre Umgebungen. Der Filmemacher zieht über die Insel und versucht, die kleinen, aber lebenswichtigen Anzeichen von Alltag aufzuspüren. Eine ältere Dame geht ihren täglichen Arbeiten nach, ein DJ spielt traditionelle sizilianische Lieder im Radio, Doktor Pietro Bartolo spricht über das Leid der Flüchtlinge und Samuele muss sich damit auseinandersetzen, ein Teenager zu werden. Ein nuancenreicher, vielschichtiger Ansatz, der es Rosi möglich macht, von der Lage zu berichten und der ungezählten Menschen zu gedenken, die im Mittelmeer ertrunken sind. (Visions du Réel)

Drehort
Italien 2016
Laufzeit
108 Minuten
Verleih
Xenix Films
Regie
Gianfranco Rosi
Drehbuch
Gianfranco Rosi, Carla Cattani (Idee)
Darsteller
Samuele Caruana, Pietro Bartolo, Mattias Cucina, Giuseppe Fragapane, Maria Costa, Maria Signorello, Francesco Paterna, Samuele Pucillo, Francesco Mannino
Sprache
OV/df
Altersempfehlung
12

Links
Einführung durch den Regisseur
NZZ
Filmbulletin
Tagesspiegel
FBW-Pressetext und Jury-Begründung
Pressestimmen

Zurück zur Übersicht

Close